Wohnungen statt Zelte

Seit Freitag wissen wir (Senatorin Stahmann im Interview: Radio Bremen), dass die Sozialbehörde mindestens bis Ende November auf die Unterbingung von Geflüchteten in Zelten baut. Die dortige Situation ist für die Menschen jedoch besorgniserregend (Bericht: Weser Kurier) schlecht.

Klar ist: Es werden weiterhin hunderte Wohnungen benötigt, um die Unterbringung in Zelten oder Übergangswohnheimen zu vermeiden. Letztere sind sicher eine Verbesserung verglichen mit den Großraum-Zelten, doch auch der Zustand und die Lage vieler Übergangswohnheime (siehe Recherche) ist bedenklich.

Rückblick: Im März 2013 beschloss die Stadt Bremen nach Gesprächen mit Flüchtlingsintiativen, dass nach einer dreimonatigen Unterbringung in der Erstaufnahmeeinrichtung, Geflüchtete in private Wohnungen ziehen dürfen. Dies haben 2014 etwa 1000 Personen in Anspruch nehmen können.

Menschenwürdig und kostensparend

Damit diese menschenwürdige und kostensparende Unterbringung auch für alle anderen umgesetzt werden kann, ist ein Ressortübergreifender Plan inklusive des Neubaus von Sozialwohnungen nötig. Unsere KollegInnen in München und Köln haben vorgerechnet, dass die Kommunen etwa 8.000€ pro Person und Jahr einsparen, wenn Geflüchtete in Wohnungen statt Zelten oder Übergangswohnheimen leben könnten. Die Sozialbehörde bestätigt dies mit folgenden Zahlen:

„Die Schaffung von 60 zusätzlichen bzw. neuen Unterbringungsplätzen in Form von Gemeinschaftsunterkünften verursacht nach aktuell vorliegenden Angeboten (Wohncontainer) Aufwendungen in Höhe von jährlich rund 320.000€ einschl. Betreuung. Die Aufwendungen für die Anmietung von Wohnraumfür 60 Personen belaufen sich auf ca. 215.000 € pro Jahr (Quelle: Sonderauswertung Fachcontrolling 09.2012)“ – nachzulesen in der Deputationsvorlage März 2013.
Menschenwürdiges Wohnen zu ermöglichen ist also keine Frage des Könnens, sondern des Wollens!
Wir fordern die Verantwortlichen auf, sich dieser Gewissheit zu stellen und entsprechend zeitnah zu handeln.