7. Januar 2024 um 14:00 Uhr | Gerhard-Marcks-Haus | Am Wall 208
Die Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé lädt ein zur jährlichen Gedenkkundgebung anlässlich des Todestag von Herrn Condé, der vor 19 Jahren an der Folgen der zwangsweisen Brechmittelvergabe gestorben ist. Die Kundgebung findet neben dem Gerhard-Marcks-Haus statt, wo im Laufe des Jahres 2024 der dauerhafte Gedenkort installiert wird. Es wird einen O-Ton eines Betroffenen der Brechmittelfolter geben sowie Informationen aus der Auswahlkommission.
Die Auswahlkommission, bestehend aus rassismuserfahrenen Personen aus der Bremer Stadtgesellschaft, hatte sich vor einigen Monaten für den Entwurf der südafrikanischen Künstlerin Usha Seejarim „Death by Drowning“ entschieden. Anfang November hat der Ortsbeirat Mitte den Platz westlich des Gerhard-Marcks-Hauses als Aufstellungsort beschlossen. Der Entwurf von Usha Seejarim besteht aus unruhig auf dem Platz liegenden Buchstaben, die das Wort „F O R C E“ ergeben. FORCE steht für die Gewalt, der die Betroffenen staatlicherseits unterworfen waren – aber auch für die Kraft, sich gegen Rassismus zu wehren.
Von der zwangsweisen Vergabe von Brechmitteln waren neben dem getöteten Laye Condé Hunderte Menschen in Bremen betroffen. Sie wurden durch diese Folterpraxis seelisch und körperlich geschädigt. Selbst 25 bis 30 Jahre nach dem massiven staatlichen Übergriff haben die Betroffenen noch immer mit den Folgen der Brechmittelvergabe zu kämpfen.
„Die Betroffenen sind bis heute weder um Verzeihung für das ihnen zugefügte Leid gebeten worden noch haben sie eine Kompensation für die Misshandlung durch den Staat erhalten – beides müssen die politisch Verantwortlichen noch leisten“, so Gundula Oerter von der Initiative. „Die Entschädigung für alle Brechmittelopfer und die explizite Würdigung dessen, was ihnen angetan wurde, bleibt damit unsere zentrale Forderung.“
Initiative in Gedenken an Laye Alama Condé
c/o Flüchtlingsrat Bremen
St. Jürgenstr. 102
28203 Bremen